Foto: © Polizei Hamburg
Story
DICHTER BAUEN, BESSER WOHNEN
Immer mehr Menschen ziehen vom Land in die Stadt. Das hat viele Gründe. So bringen zum Beispiel Studium und Arbeit viele junge Menschen dazu, ihren Wohnsitz in Metropolen zu verlegen. Aber auch Menschen mittleren Alters und ältere Menschen bleiben oder ziehen in die Stadt, denn das Leben bietet hier einen Mehrwert mit Unterhaltungs- und Freizeitangeboten. Zusätzlich sorgt die Versingelung der Gesellschaft dafür, dass immer mehr Menschen Anschluss im anonymen und abwechslungsreichen Umfeld einer Grossstadt suchen. Es braucht Wohnraum, um die Masse an neuen Anwohnern und Zuzüglern unterzubringen. Also muss dichter gebaut werden, d.h. mehr Gebäude, die grösser und höher sind.
Nachverdichtung heisst das Zauberwort, mit dem freie Flächen in der bestehenden Bebauung gefüllt werden sollen. Dazu gehören Aufstockungen, Anbauten, Baulücken, die geschlossen werden oder aber Umstrukturierungen. Hierfür werden ehemalige Parkplätze oder Industrieareale umgenutzt und neu als Bauland für Wohnbauten ausgeschrieben. Auch in Sachen Nachhaltigkeit stellt die Nachverdichtung eine sinnvolle Form des Bauens dar. Es wird weniger Nutzland an den Rändern der Siedlungen zubetoniert und bereits vorhandene städtebauliche Infrastrukturen und Erschließung wie Strassen, Strom-, Wasser- oder Telefonleitungen können genutzt werden.
Auch in der Schweiz gibt es noch einige alte Industrie-Areale, die umgezont werden können. Eins der bekanntesten ist sicherlich die Europaallee in Zürich. Seit 2003 arbeiten die SBB (Schweizer Bundesbahnen), die Stadt Zürich und die Post an der Realisierung dieses Projektes. Der neue urbane Stadtteil wird an die bestehende Infrastruktur angeknüpft und verzahnt sich mit der Gastronomie und dem Gewerbe vor Ort.
Die wenigsten Nachverdichtungsprojekte haben allerdings ein solches Ausmass. Ein wesentlich kleineres Projekt, das inzwischen fertiggestellt wurde, ist das Landolt Areal. Auf dem ehemaligen Produktionsareal der Weinkellerei Landolt sind 52 hochwertige Wohnungen entstanden. Um einen Mehrwert für die Bewohner in der stark von Erschliessungsachsen geprägten Umgebung zu schaffen, wurde beim Entwurf von Bünzli & Courvoisier Architekten auf eine Verschränkung des Baus mit den umliegenden Grünzonen (wie das Sihlhölzli und der Flusslandschaft Sihl) geachtet. Beim Bau selbst wurden hochwertige Produkte eingesetzt, die zum Beispiel durch ihre Langlebigkeit den Nachhaltigkeitsaspekt erfüllen.
